Details

Seewald, Kerstin
Der rechtsgeschäftliche Schutz vor sich selbst
Eine zivilrechtliche Betrachtung des Selbstpaternalismus.
Duncker & Humblot
978-3-428-18040-0
1. Aufl. 2020 / 243 S.
Monographie/Dissertation
Kurzbeschreibung
Reihe: Schriften zum Bürgerlichen Recht. Band: 511
Die Autorin unterzieht den aus der Moralphilosophie bekannten Begriff des Selbstpaternalismus einer juristischen Betrachtung und erläutert anhand konkreter Beispiele, inwieweit ein rechtsgeschäftlicher Schutz vor sich selbst in den Grenzen der Zivilrechtsdogmatik möglich ist. Jeder selbstpaternalistischen Maßnahme ist - angelehnt an das Mythologem des Odysseus und der Insel der Sirenen - ein Widerstreit aus dem vorweg geäußerten und dem aktuellen Willen des Handelnden immanent. Aus juristischer Sicht ist diskussionswürdig, ob dem Einzelnen im Rahmen seiner Dispositionsbefugnis gestattet werden kann, zum Schutz vor sich selbst über seine zukünftigen Gestaltungsmöglichkeiten zu verfügen. Struktur und Funktionsweise derartiger Rechtsakte üben eine besondere dogmatische Faszination aus und werden anhand von Odysseus-Anweisungen in Patientenverfügungen sowie im Rahmen von Odysseus-Verträgen am Beispiel von Spielersperren im Glücksspielbereich untersucht.